Der Schussfaden: die Mutter des Bandes
Der Begriff 'Mutter' wird viel als Synonym für Zusammenhalt,
im Hintergrund Arbeitend und Unverzichtbar benutzt.
Ohne die koordinierende Mutter zerfällt die
Familie in Unstrukturiertheit.
Auch beim Brettchenweben hat der Schussfaden diese Eigenschaften:
Kaum Sichtbar, Unverzichtbar, Zusammenhaltend, alles durchdringend.
Im Band verläuft der Schussfaden 90° zum Bandverlauf stetig hin und her.
Immer zwei Kettfäden oberhalb und zwei Kettfäden unterhalb von ihr.
Durch das Umkehren am Seitenrand des Bandes bindet sie die verdrehten
Kettzwirne zusammen, dies möglichst ungesehen.
Deshalb nimmt man gerne die gleichen Farben wie die der seitlichen
Kettfäden, welche den Rand oder Saum bilden.
In meinem Musterband wählte ich eine bewusst andere Farbe, um ihren Lauf gut sehen zu können.
Nach jedem Schuss wird der Faden fest an das Band gedrückt,
ebenso werden die Kehrschlaufen an den Seitenränder gut angezogen.
Macht man das Gleichmässig, wird das Band eine konstante Breite besitzen.
Wenn der Weber mit dem Einlegen des Schussfadens von rechts beginnt
ist die Schussfadenspule, das Schiffchen, stehts bei der gleichen
Lochlage des Brettchens.
Dies können Sie zur Kontrolle ihres Arbeitsvorganges nützen.
Bei Beginn und am Ende des Bandes (Bild rechts) wird der Schussfaden ca. drei Schüsse vor, bzw. zurück gewoben.
Am Ende mit der Zuhilfenahme einer Nadel oder einer Drahtschlaufe. Diese werden bereits vorgängig mit dem Schussfaden positioniert, so dass sie nicht durchgestochen werden müssen.
Bild unten: Den Schussfaden transportiert man mit einem Schiffchen durch das von den Brettchen gebildete Fach.
Der so aufgewickelte Faden lässt sich beim weben damit ganz einfach wieder abwickeln.